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Gartentipp September 2012
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Milben sorgen für unreife Brombeeren
Groß ist die Enttäuschung, wenn nach reichlicher Blüte und einem guten Ansatz von grünen Früchten diese anschließend vertrocknen oder sich nur rot verfärben. Ist als Ursache ein schattiger Standort auszuschließen, da auch gesunde Brombeeren nur an vollsonnigem Standort schwarze Früchte entwickeln, liegen Krankheiten vor.
Sind die Früchte auch noch im Herbst hart, nicht ausgereift, von hellerer Farbe oder zeigen rotschwarze Beeren, so ist dies kein Düngeproblem, wie vielleicht zu vermuten wäre, sondern auf Brombeermilben zurückzuführen. Diese nur 0,15 Millimeter großen Milben erscheinen ab März an den Trieben und saugen später an den Früchten, die als Folge unreif bleiben.
Als Gegenmaßnahme werden die fruchtbehangenen Triebe ausgeschnitten und aus dem Gartenbereich entfernt, da die Milben unter der Rinde und zwischen den Knospenschuppen überwintern. Auch auf dem Kompost haben die Triebe nichts zu suchen, da sonst von hier ausgehend eine Neuinfektion zu befürchten ist. Unter den Brombeerpflanzen wird über Winter mit Herbstlaub oder grobem Kompost gemulcht. Im Frühling kann man nach dem Blattaustrieb der stehen gebliebenen letztjährigen Triebe mit einem Rainfarntee, vermischt mit einer Handvoll Bentonit oder Algenkalk, spritzen. Bei einem starken Befall in den letzten Jahren lohnt es sich auch, bei einer Trieblänge von zehn Zentimetern mit Pflanzenpflegemitteln, die Schwefel enthalten, oder einer einprozentigen Netzschwefellösung zu behandeln.
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Bildunterschrift: Von gut gepflegten Brombeerpflanzen lassen sich jahrelang zahlreiche süße und ausgereifte Früchte ernten. Bild: Peter Busch |
Sind Brombeerkulturen jahrelang nicht gepflegt worden, zeigen sich gerade an Kultursorten auch schnell Erkrankungen an Blättern und Trieben.
Sterben Triebe ab, liegt der Grund häufig in der Brombeerrankenkrankheit. Dies ist eine Pilzerkrankung der Brombeeren, bei der sich auf den Ranken meist im unteren Bereich rötlich violette Flecken bilden, die sich später dunkel verfärben. Als Folge zeigt sich eine schlechte Fruchtentwicklung bzw. die Ranken können auch völlig absterben. Die stark betroffenen Ranken sind sofort zurückzuschneiden und zu verbrennen. Junge Ranken werden im nächsten Frühjahr zeitig hochgebunden, um einer Ansteckung mit dieser Pilzerkrankung vorzubeugen.
Weisen die Blätter der Brombeeren runde, dunkelrote Flecken auf der Blattoberseite auf, und sind auf der Unterseite an diesen Stellen deutlich Sporenlager zu sehen, zeigt dies eine pilzliche Erkrankung an. Da die Pilze im abgefallenen Laub überwintern, wird dieses gründlich eingesammelt und entfernt.
Gesunde Brombeerbestände kann man mit ein wenig Pflege vor diesen Krankheiten schützen, indem nach der Ernte immer die abgetragenen Ruten abgeschnitten werden; denn gerade an diesen Trieben überdauern Rankenkrankheiten, und an ihnen und den hängen gelassenen, trockenen Früchten überwintern Milben am besten. Brombeerbestände sollte man zudem das ganze Jahr über mulchen. Dies hält den Boden feucht und sorgt für die gewünschte humose Struktur. Im Frühjahr ist es dann empfehlenswert, mit reifem Kompost, vermischt mit etwas Gesteinsmehl oder Algenkalk, oder altem Mist zu düngen. Während der Vegetationszeit ist immer für genügend Bodenfeuchtigkeit zu sorgen; zu bedenken ist, dass Trockenheit die Entwicklung der Milben begünstigt.
Mit etwas Pflege und vorbeugendem Schutz steht dann einer guten Ernte von köstlichen Früchten nichts mehr im Wege. N & G